Meine gesamte Arbeit
entsteht wohl aus einer
großen Liebe zur Natur.
Als 4.Kind wuchs ich in
einem Forstamt auf dem Lande
auf und Beobachtungen
sowie die Pflege von
Pflanzen und Tieren
begleiteten mich täglich.
Seit meinem 10.Lebensjahr
schlägt mein Herz für die
verschiedensten wunderbaren
Stauden. Bestärkt wurde ich
damals von meinen Eltern
und Großeltern, die ich oft
in Botanische Gärten
begleiten durfte und die mir
bereits als kleines Kind die
unterschiedlichsten
lateinischen Namen
beibrachten.
Bis heute bin ich es
nicht müde, immer wieder
neue Pflanzenexemplare für
meine Gärten auszuprobieren
und sie in neue
Pflanzkompositionen
einzuflechten. Meine
Neugierde, immer wieder
Pflanzen kennen zu lernen,
ihre Verwendung, das Gebiet
ihres Vorkommens, ihre
Vorliebe für einen
bestimmten Boden oder eine
bevorzugte Lage, lässt mich
immer wieder von neuem
experimentieren.
Die Architektur, die
Gestaltung und das Gespür
für Formen entwickelten sich
erst im Laufe meines
Studiums und meines
Berufslebens, besonders die
Fähigkeit auf die
Bedürfnisse und
Vorstellungen der
zukünftigen Gartenbesitzer
einzugehen.
Der Garten und sein
„Gärtner“ sollten sich
ständig gegenseitig die
Stirn bieten
und sich an ihrer
wechselseitigen Beziehung
freuen, die häufig ein Kampf
und oft auch eine echte
Liebesgeschichte ist.
Ist ein Garten wirklich gut
gestaltet, sollte er einen
dazu verleiten sich ständig
darin aufzuhalten.
Ein Garten erfüllt nur dann
unsere Bedürfnisse, wenn er
uns emotionell anspricht.
Der eine träumt von einer
überquellenden
Pflanzenpracht, von
Düften und Farben, in die er
ganz privat und
zurückgezogen eintauchen
kann
(siehe Garten eines
Musikers) und der andere
liebt es großzügig, mit
klaren
Linien, viel Freiraum und
Sicht.
Doch auch in diesem Paradies
(siehe Garten mit klaren
Formen) findet man eine
Fülle von Überraschungen,
verteilt über das gesamte
Gartenjahr.
Ein weiterer Kunde möchte
trotz extremer Hanglage,
viele Plätze und
Gartenräume, in denen er
sich aufhalten kann, Plätze
zum Verweilen, zum
Spielen mit den Kindern, zum
Liegen und Ausruhen zwischen
Seerosen und sanftem
Wassergeplätscher, zum Baden
am Pool, oder zum Wandeln im
Naschgarten (siehe Garten
mit starker Hangneigung).
Geschützt vor den
neugierigen Blicken der
Nachbarn wünscht sich der
Gartenbesitzer ebenso viel
Sonne, wie toskanischen
Flair und mediterrane Düfte,
kombiniert mit einem
herrlichen Blick in die
Ferne.
Bei uns in Europa ist der
Wechsel zwischen den
Jahreszeiten ein wichtiger
Aspekt für jeden Garten.
Stauden eignen sich
besonders ideal dies
auszudrücken.
In meinen Pflanzplänen
findet sich immer wieder
eine Fülle von Stauden, die
den jahreszeitlichen Wechsel
so inszenieren soll, dass
Frühlingserwachen, Üppigkeit
des Sommers, Farben- und
Samenpracht des Herbstes und
die Struktur der
verschneiten
Winterlandschaft
hervorgehoben werden und
stets neue Erlebnisse und
Eindrücke entstehen.
Ein Garten lebt mit der
Zeit, jeder Abschnitt
berührt unsere Sinne neu und
soll den Beobachter
verzaubern.
Feinste Veränderungen
vollziehen sich im Laufe
eines Tages. Von Woche zu
Woche und von Monat zu Monat
erlebt der Garten immer
wieder
einen Wechsel von Farben,
Formen, Perspektiven und
Düften. So wage ich stets,
zusammen mit meinen
Gartenkunden aus dem
Normalen auszubrechen und
für jeden einzelnen,
speziell nach seinen
persönlichen Wünschen, einen
„eigenen“ Garten zu
schaffen.